Diakonische Unternehmen wollen weitere Potenziale zur Emissionsvermeidung erschließen 

Auch wenn das Thema Nachhaltigkeit auf der politischen Agenda scheinbar an Gewicht verloren hat, halten diakonische Unternehmen weiter an ihrem Engagement für Umwelt und Gesellschaft fest. Ein starkes Zeichen dafür setzt die kommende Strategietagung Nachhaltigkeit, zu der die Diakonie Deutschland, der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland (VdDD) und die KD-Bank vom 22.-23. Mai nach Berlin einladen.

Laut einer VdDD-Umfrage produzierte im vergangenen Jahr bereits mehr als jedes dritte diakonische Unternehmen (37 Prozent) selbst erneuerbare Energien. Im Durchschnitt decken die Unternehmen damit ein Drittel ihres Wärmeverbrauchs und knapp ein Viertel ihres Strombedarfs. „Neben den direkt beeinflussbaren Emissionen liegt das größte Potenzial zur Emissionsminderung entlang der Wertschöpfungsketten: also bei der Beschaffung von Waren und Materialien oder auch der Verpflegung“, erläutert der stellvertr. VdDD-Geschäftsführer und Bereichsleiter Ökonomie, Rolf Baumann. Deshalb wolle man diesen Bereich in diesem Jahr verstärkt in den Blick nehmen und anhand von Praxisberichten Handlungsoptionen aufzeigen. Diakonische Unternehmen seien engagiert und aufgeschlossen, um weitere Möglichkeiten zur Reduktion von Emissionen und Ressourcenverbrauch zu identifizieren, weil sie sich ihrer christlichen Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung bewusst seien und die Klimakrise keinen Aufschub duldet. 

Investition in Klimaschutz als Teil der Sozialpolitik  

Die Diakonie Deutschland verfolgt nicht nur eigene Klimaziele, sondern setzt sich auch für eine sozial gerechte Klimawende ein. Laut Koalitionsvertrag will die Bundesregierung die Transformation sozial gestalten. Konkrete sozial ausgerichtete Klimaschutzmaßnahmen seien aber bisher kaum vorgesehen.  „Klimaschutz muss als integraler Bestandteil der Sozialpolitik verstanden werden. Menschen mit geringem Einkommen sind vom Klimawandel besonders betroffen. Schlecht gedämmte Wohnungen sind im Sommer zu heiß und fm Winter zu kalt. Geringverdienende profitieren von energetischen Sanierungen, dürfen aber durch Klimaschutzmaßnahmen nicht mit zusätzlichen Kosten belastet werden. Es braucht gezielte, sozial gerechte Maßnahmen wie gestaffelte Förderprogramme und ein soziales Klimageld, damit alle von der Klimawende profitieren und niemand zurückgelassen wird“, sagt Bundesvorständin Sozialpolitik, Elke Ronneberger. Denn spätestens mit der Ausweitung des Europäischen Emissionshandels im Jahr 2027 sind zunehmende Kostenbelastungen zu erwarten, die von Menschen mit geringem Einkommen nicht einfach aufgefangen werden können. 

Für einen Schulterschluss aller Beteiligten   

Die Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank), die in diesem Jahr bereits mehrere Auszeichnungen für ihr Nachhaltigkeitsengagement erhalten hat, fordert auch vor diesem Hintergrund einen starken Schulterschluss von Politik, Finanzwelt und Sozialwirtschaft, um die sozial-ökologische Transformation weiter zu fördern. „Wir benötigen praxistaugliche Gesetze und attraktive Fördermöglichkeiten für unsere gemeinnützigen Kundinnen und Kunden aus der Gesundheits- und Sozialwirtschaft. Die Kirchenbanken stehen bereit, die sozial-ökologische Transformation zu finanzieren. Wir sehen nun die Politik am Zuge“, erläutert Dr. Ekkehard Thiesler, Vorstandsvorsitzender der Bank für Kirche und Diakonie die derzeitige Situation und appelliert: „Vergesst die Krankenhäuser und Kitas nicht!“ 

Über die Veranstalter

Die Diakonie ist die soziale Arbeit der evangelischen Kirchen. Bundesweit sind mehr als 627.000 hauptamtliche Mitarbeitende in rund 33.000 ambulanten und stationären Diensten der Diakonie wie Pflegeheimen und Krankenhäusern, Beratungsstellen und Sozialstationen mit 1,18 Millionen Betten/Plätzen beschäftigt. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Million Menschen. Etwa 700.000 freiwillig Engagierte sind bundesweit in der Diakonie aktiv. 

Die Bundesverband diakonischer Einrichtungsträger V3D gGmbH ist eine Tochtergesellschaft des Verbands diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD). Er vertritt als diakonischer Bundesverband die Interessen von über 200 Mitgliedsunternehmen und Regionalverbänden mit mehr als 580.000 Beschäftigten. Schwerpunkte der Verbandsarbeit sind die Weiterentwicklung des kirchlich-diakonischen Tarif- und Arbeitsrechts, Themen aus Personalwirtschaft und -management sowie die unternehmerische Interessenvertretung. 

Die Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) zählt zu den größten Genossenschaftsbanken Deutschlands. Seit ihrer Gründung durch die evangelische Kirche vor 100 Jahren vergibt sie Darlehen an kirchliche und diakonische Einrichtungen, damit diese ihre sozialen Aufgaben wahrnehmen können. Auf der Basis christlicher Werte unterstützt sie Neubau- und Sanierungsprojekte in der Altenpflege, im Gesundheitswesen, der Kinder- und Jugendhilfe, in den Bereichen Bildung, lebendiges Gemeindeleben und bezahlbarer Wohnraum. Darüber hinaus berät sie die institutionellen Kunden zu Geld- oder Vermögensanlagen. Privatpersonen, die sich zu den Werten der Bank bekennen, gehören ebenfalls zu ihrem Kundenstamm.