PRESSEMITTEILUNG | Diakonische Unternehmen: Theologische und ökonomische Kompetenzen ergänzen sich

Außerordentliche VdDD-Mitgliederversammlung: Theologische Kompetenz in Führungsverantwortung – Politik bei Reform der Pflegeversicherung gefordert


Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Verbandes diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD) am vergangenen Freitag (8. November 2019) wurden intensive Diskussionen zu theologischen Kompetenzen in Führungsverantwortung, Anforderungen zur Weiterentwicklung der sogenannten „Loyalitätsrichtlinie“ und aktuelle tarifpolitische Herausforderungen geführt.

Christian Dopheide, Vorstandsvorsitzender des VdDD und Gastgeber der Versammlung bei der Ev. Stiftung Hephata in Mönchengladbach, betonte, dass diakonische Unternehmen als soziale Systeme und deshalb als „gesteuerte Kommunikationsprozesse“ zu verstehen seien. Theologische und ökonomische Sichtweisen auf Vorstandsebene seien notwendig, um einen Deutungsrahmen zu gewährleisten: „Insbesondere bei der Orchestrierung unterschiedlicher Fachdisziplinen handelt es sich um Kernkompetenzen der Ökonomie und der Theologie.“ Für ordinierte Theologen sei es angesichts begrenzter Ressourcen zudem von zentraler Bedeutung, eine „Passion für den zielführenden Umgang mit Knappheiten“ zu entwickeln.  

Wie schwierig sich die Refinanzierung vor allem in der Pflege nach wie vor gestaltet, zeigten die Debattenbeiträge von Verantwortlichen aus der Altenpflege. Insbesondere in strukturschwachen, östlichen Regionen führten die aktuellen Kostensteigerungen – auch aufgrund der umfangreichen Tariferhöhungen der letzten Monate – zu teils drastischen Steigerungen der Eigenanteile der Bewohner/innen. „Die Politik darf bei den Fragen der Refinanzierung und im Hinblick auf eine notwendige Reform der Pflegeversicherung nicht aus der Verantwortung entlassen werden“, mahnte der VdDD-Hauptgeschäftsführer Ingo Dreyer. „Diakonische Angebote bieten eine hohe und verlässliche Qualität für die Klienten und eine tarifliche Bezahlung für die Mitarbeitenden. Sollten die aktuellen Kostensteigerungen nicht zeitnah angemessen seitens der Pflegekassen übernommen werden, drohen viele unserer Kunden zu Sozialhilfeempfängern zu werden, die auf Leistungen der Kommunen angewiesen sein dürften.“ 

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