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PRESSEMITTEILUNG | Nassehi: "Die sozialpolitischen Notwendigkeiten werden größer" | Außerordentliche VdDD-Mitgliederversammlung

Nassehi: „Die sozialpolitischen Notwendigkeiten werden größer“

Außerordentliche VdDD-Mitgliederversammlung berät über Umgang mit Preissteigerungen und Personalknappheit.

Der Soziologe Armin Nassehi fordert, sozialstaatlichen Maßnahmen müsse angesichts multipler Krisen eine neue Bedeutung zukommen. „In Zeiten, in denen Menschen wirksame Handlungsmöglichkeiten verlieren, müssen wir uns besonders um die Sozialpolitik kümmern, statt sie aus Kostengründen zurückzustellen“, so der Lehrstuhlinhaber an der Ludwig-Maximilians-Universität München. „Gerade heute werden die sozialpolitischen Notwendigkeiten größer.“ 

Die Gegenwart sei durch Vulnerabilität, den Verlust von Selbstwirksamkeit, mangelndes Elitenvertrauen und fehlende Handlungsmuster geprägt, so Nassehi. Vor diesem Hintergrund sei es die wichtigste Aufgabe der Sozialpolitik, „kalkulierbare Lebenswelten“ herzustellen. Andernfalls sinke in der Gesellschaft die Loyalität zu den Strukturen, was den politischen Handlungsspielraum weiter beschränke. 

Nassehi sprach anlässlich der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Verbandes diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD) am 10. November, die coronabedingt online stattfand. Die Mitglieder tauschten sich zur aktuellen Lage diakonischer Unternehmen aus. Themen waren unter anderem steigende Energiekosten, Tarifentwicklung, Personalgewinnung, Angebotsentwicklung und Nachhaltigkeit. 

Die Zukunft der Regelfinanzierung sozialer Dienste stand im Fokus eines Online-Podiums mit Michael Löher, Vorstand des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, und Martin Schölkopf, Leiter der Abteilung Pflegeversicherung und -stärkung im Bundesministerium  für Gesundheit (BMG).

Anwesend waren Vertreterinnen und Vertreter von rund 50 Mitgliedseinrichtungen aus ganz Deutschland und allen Hilfefeldern. 

Der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD) vertritt als diakonischer Bundesverband die Interessen von rund 180 Mitgliedsunternehmen und sieben Regionalverbänden mit mehr als 500.000 Beschäftigten. Schwerpunkte der Verbandsarbeit sind die Weiterentwicklung des kirchlich-diakonischen Tarif- und Arbeitsrechts, Themen aus Personalwirtschaft und -management sowie die unternehmerische Interessenvertretung.

Pressekonktakt

Alexander Wragge

Pressestelle
Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD)
T. +49 30-88 47 170-17
presse(at)v3d.de

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