PRESSEMITTEILUNG | Wettbewerb ist Innovationstreiber für die Diakonie: Mitgliederversammlung des VdDD diskutierte die Rolle der Diakonie im sozialen Markt

Rund 100 Vorstände und Geschäftsführer diakonischer Einrichtungen und Träger sämtlicher Hilfefelder trafen sich am 7. Mai 2015 zur Mitgliederversammlung des Verbandes diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD) in Berlin. 

 

Der Vorstandsvorsitzende des VdDD, Christian Dopheide, begrüßte einen ordnungspolitisch sozial gestalteten Wettbewerb ausdrücklich. „Der Wettbewerb hat sich als Innovationstreiber erwiesen und in den letzten 25 Jahren zu einer deutlichen Stärkung der diakonischen Qualität für die Nutzer geführt. Zuvor waren die sozialen Dienste in weiten Teilen von einer Anstaltskultur geprägt, die auf Ausgrenzung, Fremdbestimmung und Intransparenz basierte.“

Christian Dopheide betonte zudem die Bedeutung der Arbeit der Dienstgeber- und der Dienstnehmervertreter in den paritätisch besetzten Kommissionen, in denen überwiegend die Gestaltung diakonischer Arbeitsbedingungen erfolgt. „Wir bezeugen großen Respekt gegenüber den konstruktiven Dienstnehmervertretern, die in konsensualen Verfahren für die zukunftsfähige Gestaltung der diakonischen Arbeitswelt wesentliche Verantwortung tragen. Unser gemeinsames Interesse ist es, die hohen Flächentarifbindung in der Diakonie zu erhalten“, so Christian Dopheide.

Zum Thema Lohnkonkurrenz erklärte er: „Wenn der Mindestlohn seinen Zweck erreicht, ist er genau die Beschränkung der Unterbietungskonkurrenz der Löhne für einfache Tätigkeiten, nach der lange gerufen wurde. Hinsichtlich der Vergütung von Bereitschaftsdienstzeiten besteht jedoch dringender Nachbesserungsbedarf.“

Der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, dankte in seinem Grußwort den VdDD-Mitgliedern für Ihr Engagement bei der Entwicklung tragfähiger, realistischer Konzepte, damit der diakonische Auftrag auch zukünftig mit hoher Professionalität erfüllt werden könne. Den Wettbewerb befürwortete er dort, wo er zu Effizienz- und Qualitätssteigerungen führe. Zudem sprach sich der Diakonie-Präsident dafür aus, in Europa verstärkt für die deutsche Sozialstaatskonzeption zu werben.

Auf das Spannungsfeld zwischen Regulierung, Wettbewerb und Klienteninteressen, in dem sich diakonische Einrichtungen befinden, ging auch Prof. Dr. Johannes Eurich, Direktor des Diakoniewissenschaftlichen Instituts der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg ein. Er beschrieb in seinem Vortrag die Herausforderungen, denen sich das deutsche Wohlfahrtssystem im Transformationsprozess stellen müsse. 

Darüber hinaus waren aktuelle tarifpolitische Forderungen sowie Fragen des diakonischen Profils Gegenstand der Diskussionen.  

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