So fern und doch ganz nah - Neue Reihe zu Robotik & Co.

Robotik, KI und digitale Lösungen können helfen, Leistungen & Prozesse in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft zu verbessern - und den Mangel an Personal zu kompensieren. Mit den „Fachimpulsen Robotik“ stellen wir insgesamt fünf innovative Ansätze vor – in Kooperation mit DUCAH-Netzwerk. Los ging es mit Einblicken in die Televisite.
Den Start der Reihe markierte Mitte Januar 2025 das Thema Telemedizin. Die Online-Teilnehmenden waren live bei der Durchführung einer Televisite im Altenheim zugeschaltet. Im Praxisbeispiel kooperiert die Firma Docs in Clouds TeleCare mit dem Haus Hörn – Seniorenzentrum und Hospiz in Aachen.
Bei dem mobilen System – basierend auf diversen medizinischen Geräten – geht es um mehr als eine einfache Videosprechstunde. Eine zugeschaltete Ärztin bzw. ein Arzt arbeitet eng mit einer Pflegekraft vor Ort zusammen, die zum Beispiel Vitaldaten wie den Blutdruck misst und Medikamente verabreicht. Möglich wird unter anderem, über ein spezielles Stehtoskop die Herzfrequenz „aus der Ferne“ abzuhören und zwar in genau der gleichen zertifizierten Qualität.
Weniger Einweisungen ins Krankenhaus
Der Anbieter kann auf positive Ergebnisse verweisen. Durch regelmäßige Televisiten konnte die Zahl der Krankenhauseinweisungen laut Unternehmen um 36 Prozent reduziert werden. Das System ermöglicht kurze Konsultationen von 3-5 Minuten.
In einigen Bundesländern gibt es bereits Selektivverträge mit Krankenkassen zur Vergütung solcher Televisiten. Das Ziel ist ein Versorgungsmodell, bei dem regelmäßige Televisiten einen Großteil der Routineuntersuchungen abdecken. Für die erfolgreiche Einführung entscheidend ist laut den Beteiligten die Zusammenarbeit zwischen Pflekräften, Ärztinnen und Ärzten.
Vorteile der Digitalisierung
Das Beispiel macht die sogenannte digitale Dividende anschaulich und zeigt eine gleich dreifache Win-Situation:
- Die Bewohnenden ersparen sich Krankenhausaufenthalte infolge einer engeren medizinischen Begleitung.
- Die Pflegekräfte in der Einrichtungen haben unter dem Strich nicht mehr Arbeit und profitieren von planbareren Abläufen.
- Die Krankenkasse senkt durch Vermeidung stationärer Einweisungen ihre Kosten pro versicherter Person.
Die Diskussion ergab aber auch: Die Vorteile der Digitalisierung sind nicht in jedem Anwendungsfall zum Nulltarif zu haben und auch einfache bzw. zweifache Win-Situationen bringen die Versorgung voran. Manche Lösungen verbessern die Qualität und benötigen dafür auch Ressourcen. Manche Lösungen entlasten das Pflegepersonal – und dürfen dafür auch etwas kosten. Klar ist: Digitalisierung erweitert die Möglichkeiten erheblich, Menschen gut zu versorgen und zu betreuen.
Kommende Fachtage zur Robotik
Der Austausch wird mit den kommenden Fachimpulsen vertieft. Das detallierte Programm finden Sie hier. Der Überblick:
- Fachimpuls Robotik Nr. 2 - DUCAH & Robody Care
12. Februar 2025, 13.15 - 15.00 Uhr - Fachimpuls Robotik Nr. 3 - Vorstellung Soziale Robotik
05. März 2025, 09.00 - 10.45 Uhr - Fachimpuls Robotik Nr. 4 - Vorstellung Assistenz-Robotik
02. April 2025, 09.00 - 10.45 Uhr - Fachimpuls Robotik Nr. 5 - Vorstellung Menschenzentrierung bei der Innovationsgestaltung
07. Mai 2025, 09.00 - 11.00 Uhr
Falls Sie an allen oder einzelnen Terminen teilnehmen möchten, können Sie sich über das Veranstaltungtool "YVE-Tool" unter dem folgenden Link anmelden: Fachimpulse Robotik
Kooperationspartner DUCAH
Unser Kooperationspartner bei der Veranstaltungsreihe ist das Digital Urban Center for Aging & Health (DUCAH), ein genossenschaftlich organisiertes Netzwerk, das die Potenziale der Digitalisierung für die Gesundheits- und Sozialwirtschaft erschließt.
Mit mehr als 40 Genossen und Partnern aus den Bereichen Pflege, Soziales, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik verfolgt DUCAH seit 2022 das Ziel, die Gesundheits- und Sozialwirtschaft zu transformieren.
Durch eine kontinuierliche wissenschaftliche Begleitung integriert DUCAH fortlaufend den aktuellen Forschungsstand und neueste Erkenntnisse in die Projekte. Diese folgen dem Grundsatz der Co-Creation, Projektteams aus Sozialwirtschaft, Anbietern (Start-Ups, KMU oder andere) und Wissenschaft arbeiten gemeinsam an Lösungen.
Ansprechpartner

Alexander Wragge
Referent für digitale Kommunikation und politische Netzwerkarbeit
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