Weiter hohe Tariftreue in diakonischen Unternehmen
-
IAB-Studie zeigt: Tarifbindung und Mitbestimmung sind auf dem Rückzug
-
Diakonische Unternehmen handeln entschieden gegen den Trend
-
Kirchliches Arbeitsrecht führt zu hoher Tarifbindung und guten Löhnen
Die diakonischen Unternehmen handeln entschieden gegen den fortdauernden Trend des Bedeutungsverlustes der Tarifbindung und betrieblichen Mitbestimmung in Deutschland. Mit rund 97 Prozent der Beschäftigten ist die Tarifbindung in den Kernarbeitsbereichen der Diakonie so hoch wie in kaum einem anderen Bereich. Auch die betriebliche Mitbestimmung ist ungebrochen hoch: In 96 Prozent aller diakonischen Einrichtungen existieren Mitarbeitervertretungen, die bei wichtigen Fragen beteiligt werden. Eine ähnlich hohe Vertretungsquote gibt es nur im öffentlichen Sektor.
Der Vorstandsvorsitzende des Verbands diakonischer Dienstgeber in Deutschland (VdDD) Dr. Ingo Habenicht: „Es zeigt sich, dass das kirchliche Arbeitsrecht zu hoher Tariftreue, guten Löhnen und einer flächendeckenden betrieblichen Interessenvertretung führt.“
Das aktuelle Betriebspanel des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass die Tarifbindung in Deutschland weiter an Boden verliert. 2022 galt bundesweit in lediglich 26 Prozent aller Betriebe ein Tarifvertrag. 51 Prozent der Beschäftigten arbeiteten in einem Betrieb mit Tarifvertrag. In der Gesundheits- und Sozialbranche profitieren 66 Prozent der Beschäftigten von einer tariflichen Bindung. Dieser relativ hohe Wert lässt allerdings darauf schließen, dass die diakonischen Unternehmen mit ihrer hohen Vertretungsquote miterfasst sind.
Über uns
Der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD) vertritt als diakonischer Bundesverband die Interessen von rund 200 Mitgliedsunternehmen und sieben Regionalverbänden mit mehr als 560.000 Beschäftigten. Schwerpunkte der Verbandsarbeit sind die Weiterentwicklung des kirchlich-diakonischen Tarif- und Arbeitsrechts, Themen aus Personalwirtschaft und -management sowie die unternehmerische Interessenvertretung.