Rund 180.000 Beschäftigte in der Diakonie erhalten im kommenden Jahr mehr Geld. Das hat die Arbeitsrechtliche Kommission der Diakonie Deutschland (ARK DD) am 12. Dezember beschlossen. Die Entscheidung gilt für alle Mitarbeitenden, die nach den Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie Deutschland (AVR DD) vergütet werden.

 

Ab 1. März erhalten die Mitarbeitenden 3,7 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro – in unteren Lohngruppen bedeutet dies ein Plus von bis zu 6,74 Prozent. Die Erhöhung hat eine Mindestlaufzeit bis zum 30. April 2026. Die Wechselschichtzulage wird ab August von 130 auf 150 Euro angepasst. Die Schichtzulage erhöht sich von 40 auf 60 Euro. Ebenso wurde die Kinderzulage angehoben: Pro Kind erhalten Mitarbeitende nun mindestens 100 Euro. Hinzu kommt im Jahr 2025 ein zusätzlicher arbeitsfreier Tag für Mitarbeitende, die mindestens zehn Jahre beschäftigt sind. Auch Auszubildende und Praktikanten profitieren von den Anpassungen und erhalten ebenfalls eine Erhöhung ihrer Vergütung um 3,7 Prozent.

Inflationsausgleichszahlung für ärztliches Personal

Für ärztliche Mitarbeitende wurde eine abweichende Regelung beschlossen: Sie erhalten noch in diesem Jahr eine Inflationsausgleichszahlung von 500 Euro. Mit den bereits vorausgegangenen Zahlungen wird die Obergrenze von 3.000 Euro wie schon bei den anderen Mitarbeitenden nun auch dort voll ausgeschöpft. Bereits zum 1. Januar werden zudem die Tabellen- und Bereitschaftsdienstentgelte um 3,7 Prozent angehoben.

Abschluss „wirtschaftlich herausfordernd“

Der alternierende Vorsitzende der ARK DD und Vorstandsmitglied des Verbandes diakonischer Dienstgeber in Deutschland (VdDD), Dietmar Prexl, bezeichnete den Abschluss als „wirtschaftlich herausfordernd“ – denn die Unternehmen müssten in den anstehenden Verhandlungen mit den finanzklammen Kostenträgern die Refinanzierung sicherstellen. „Die Unternehmen sind mehr denn je durch die allgemein angespannte Situation unter Druck – dies gilt insbesondere auch für den Bereich der Krankenhäuser. Umso intensiver waren auch die Verhandlungen.“ Man stehe in dem ständigen Spannungsfeld: Einerseits gelte es die Wirtschaftlichkeit der Einrichtungen zu wahren, um die Hilfe zuverlässig anbieten zu können. Andererseits sei es auch wichtig, die Arbeitgeberattraktivität durch angemessene Löhne zu sichern und dem Personalmangel auf diese Weise zu begegnen. Prexl erinnerte daran, dass man bereits mit den vorangegangenen Gehaltsanpassungen im vergangenen und laufenden Jahr teils erhebliche Lohnzuwächse verzeichnet habe. Gleichzeitig zeigte er sich erleichtert über den Abschluss noch vor Jahresfrist – dies gebe den Unternehmen nun Planungssicherheit.

Über uns

Der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD) vertritt als diakonischer Bundesverband die Interessen von 200 Mitgliedsunternehmen und Regionalverbänden mit rund 570.000 Beschäftigten. Schwerpunkte der Verbandsarbeit sind die Weiterentwicklung des kirchlich-diakonischen Tarif- und Arbeitsrechts, Themen aus Personalwirtschaft und -management sowie die unternehmerische Interessenvertretung.

Ansprechpartner


Herr Tobias Ottmar trägt eine ovale Brille, einen Bart und ein weißes Hemd.
Tobias-B. Ottmar

Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Verbandskommunikation