19.09.2024
Für seine Verdienste bekam der ehemalige VdDD-Hauptgeschäftsführer Ingo Dreyer (links) von Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch das Goldene Kronenkreuz verliehen. (Foto: Robin Baumann)
RA Ingo Dreyer erhält höchste Auszeichnung der Diakonie
Vertreter aus Kirche und Diakonie haben die Leistungen des langjährigen Hauptgeschäftsführers des Verbandes diakonischer Dienstgeber in Deutschland (VdDD), Ingo Dreyer, gewürdigt. Im Rahmen einer festlichen Verabschiedung am 18. September in Berlin bezeichneten sie ihn als eine „hochmotivierte und engagierte“ Persönlichkeit, die viel Leidenschaft und Herz für Kirche und Diakonie habe. Dreyer hatte sein Amt nach über 25 Jahren zu Anfang September an den promovierten Juristen Max Mälzer übergeben. Geburtshelfer für Satzungs- und Strukturreformen Der Präsident der Diakonie Deutschland, Rüdiger Schuch, bezeichnete Dreyer als „Geburtshelfer“ für so manche Struktur- und Satzungsreform. So habe er an der Weiterentwicklung der diakonischen Verbandslandschaft Anfang der 2000er-Jahre mitgewirkt. Ebenso habe er seine juristische und verbandspolitische Kompetentz bei der Vorbereitung und Umsetzung der Fusion des Diakonischen Werks der EKD mit dem Evangelischen Entwicklungsdienst eingebracht. Dreyer habe den VdDD „zu einer starken Stimme der diakonischen Unternehmen“ entwickelt und sich stets für das Selbstverständnis von Diakonie als Teil der gemeinnützigen Sozialwirtschaft eingesetzt. „Mutig, stark, beherzt“ sei er Veränderungsprozesse angegangen. Beim intensiven Ringen um Lösungen habe stets jeder gewusst, dass es Dreyer „um die Diakonie, ja um die Sache Jesu, um die unterschiedslose Liebe zu jedem Menschen und den Schutz seiner unverlierbaren Würde“ gehe. Als besondere Form der Wertschätzung überreichte der Diakonie-Präsident das Kronenkreuz in Gold an Dreyer – die höchste diakonische Auszeichnung. Höchste Sachkompetenz und Leidenschaft Der Vorsitzende des Verbandes, Dr. Ingo Habenicht, wies in seiner Ansprache auf das Wachstum des Verbandes unter der Geschäftsführung von Dreyer hin: Von 16 Gründungsmitgliedern im Jahr 1996 sei man auf heute 200 Mitglieder mit über 570.000 Beschäftigten gewachsen. Über die 2004 gegründete GmbH organisiere man fachliche Vorträge und Veranstaltungen in allen Bereichen diakonischer Arbeit. Zu den Meilensteinen von Dreyers Tätigkeit zähle die 2007 in Kraft getretene, jahrelang erarbeitete Novellierung der Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie Deutschland (AVR.DD). Dabei wurden u. a. schematische Gehaltsaufstiege durch Zeitabläufe relativiert und stattdessen Einstiegsgehälter erhöht, um die Attraktivität besonders auch für junge Arbeitskräfte zu steigern. Heute arbeitet etwa jeder vierte Beschäftigte in der Diakonie auf Grundlage der AVR.DD. Mit der Schaffung des Fachbereichs Ökonomie und Personalwirtschaft im Jahr 2012 habe man das Themenspektrum erweitert. Bei allem habe er Dreyer erlebt als „verwurzelt im christlichen Glauben“, der die Gestaltungsnotwendigkeiten diakonischer Unternehmen mit Leidenschaft und höchster Sachkompetenz vertreten habe. „Hier geht einer der großen Kapitäne von Bord, der über ein Vierteljahrhundert lang Kurs geplant, Kurs gesteuert und Kurs gehalten hat für die diakonische Unternehmensflotte.“ „Ein Lottogewinn für den Verband“ Der Gründungsvorsitzende des Verbandes, Prof. Dr. Markus Rückert, sprach von einem „Lottogewinn für den VdDD“. Die Diakonie-Vorstände Maria Loheide und Dr. Jörg Kruttschnitt bezeichneten Dreyer als bodenständig, verlässlich, hart arbeitend, strategisch und mit einem großen Netzwerk. Der Präsident des EKD-Kirchenamtes, Dr. Hans Ulrich Anke, hob u. a. den wertvollen Austausch über die Verantwortung von Führungskräften in Kirche und Diakonie in Krisenzeiten hervor. Dreyers Nachfolger Mälzer bezeichnete „die quasi vollständige Organisation diakonischer Dienstgeber in einem einzelnen Verband“ als „Lebenswerk“ und bedankte sich für die jahrzehntelange Arbeit – sowohl für den Verband als auch persönlich. Der stellvertretetende VdDD-Geschäftsführer und Bereichsleiter Ökonomie, Rolf Baumann, hob die "stichhaltigen Sachargumente" hervor, die Dreyer in vielen Situationen eingebracht habe.
Der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD) vertritt als diakonischer Bundesverband die Interessen von 200 Mitgliedsunternehmen und Regionalverbänden mit rund 570.000 Beschäftigten. Schwerpunkte der Verbandsarbeit sind die Weiterentwicklung des kirchlich-diakonischen Tarif- und Arbeitsrechts, Themen aus Personalwirtschaft und -management sowie die unternehmerische Interessenvertretung.